Aus dem Inhalt
Teil I -Scheidungsgeschichte einer Religionslehrerin: Die Hauptgestalt "Nadja"
wächst in der elterlichen Atmosphäre von brutal unpersönlicher Ordnung,
Strenge und Disziplin als folgsame Musterschülerin auf. In intensiver
persönlicher Frömmigkeit gewinnt sie ein inniges Verhältnis zum
eucharistischen Heiland. Sie wird Religionslehrerin. Weiters möchte sie so bald
wie möglich heiraten. Von der Ehe hat sie nur völlig wirklichkeitsfremde,
illusionäre Vorstellungen, verspricht sich jedoch von ihr menschliche Wärme,
Geborgenheit und immer währendes Glück. Einen Mann, der es gut meint mit ihr,
verliert sie, weil sie darauf besteht, jungfräulich in die Ehe zu gehen.
Mit
einem anderen Mann, einem Südländer, lässt sie sich, um ihn nicht zu
verlieren, in voreheliche Beziehungen ein und heiratet ihn zu deren
Rechtfertigung standesamtlich. Obwohl sie die Problematik einer ehelichen
Verbindung mit diesem Mann zu erkennen beginnt, heiratet sie ihn - da sie es als
(künftige) katholische Religionslehrerin überdies "muss" - auch
kirchlich...
Nadja entwickelt zunehmend psychische Beschwerden und Platzangst.
Ihn Mann versucht, sie mit Liebesentzug gefügig zu machen. Nach einen
Zusammenbruch rät ihr ein Seelsorger, sich scheiden zu lassen und um
Annullierung der Ehe anzusuchen. Dem Antrag wird nicht statt gegeben...
Das
Verhältnis zu einem einsichtsvollen Seelsorger gestaltet sich zunehmend
schwieriger. Nadja verlässt den Schuldienst und schlägt sich in verschiedenen
Berufsversuchen herum. Nach einem neuerlichen Zusammenbruch lernt Nadja einen
Akademiker kennen. Mit ihm geht sie - auf den Rat des Seelsorgers hin -
standesamtlich die Ehe ein. Ein neuer Pfarrer verweigert Nadja den
Sakramentenempfang...
Teil II des Buches beleuchtet empathische Aspekte der Pastoral an
Geschiedenen in überaus dichter und kompakter Weise.
Teil III bringt spezielle
Gebete und Kreuzweggedanken für Betroffene.
Bewertung und Verwendungsmöglichkeiten
Die theologischen Anregungen der Autorin verdienen es, ernsthaft überdacht
zu werden. (Aus: Dialog 3/92) Das Buch kann sehr empfohlen werden. Ein Buch mit
vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten: Als Trost und Orientierungshilfe für
Betroffene eignet es sich ebenso wie als motivierende Lektüre für Fachleute,
die in enger Beratung und in der Seelsorge mit Menschen, die davon betroffen
sind, stehen. In selektiver Weise lässt sich das Buch auch in Gruppenarbeiten (z.B.
bei Betroffenen-Runden von Geschiedenen und Wiederverheirateten) verwenden.
(Aus: Vertigo, Schriftendienst des Referates für Ehe u. Familie des
Pastoralamtes der Diözese Eisenstadt, Nr.28, 19 10 2000)
Aus dem Vorwort
Kein Aspekt wird ausgelassen: Der Themenbogen spannt sich von den Wurzeln in
der Kindheitsgeschichte über erste Beziehungen und eine überstürzt
eingegangene Ehe bis hin zu Scheidung und Wiederverheiratung, Berufsverlust,
Existenzbedrohung und der Schwierigkeit, einen geeigneten Seelsorger zu finden.
Daneben kommen auch psychische Krisen, psychosomatische Beeinträchtigungen und
Angststörungen zur Sprache. Reflektiert werden u.a. die Themenbereiche
Gottesbeziehung und Scheitern, Sakramentenempfang, Bruder-Schwester-Beziehung
und Josefsehe, Nähe und Distanz in der Seelsorge.
Nicht zu kurz kommen auch
kirchenrechtliche Fragen: Kritisch reflektiert "Nadja" ihr
gescheitertes Ehenichtigkeitsverfahren und den drohenden Verlust ihrer
kirchlichen Anstellung als Religionslehrerin.
Hier eine kurze Beschreibung:
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